Sarah Buddeberg: Gerichtlich gegen den Hass

Was war der erfolgreichste Facebook-Post, den die Stiftung Warentest je veröffentlicht hat? Nein, es war nicht etwa ein aufwändiger Smartphone-Test. Es war eine simple Meldung über Strafen für Hassreden und über die Möglichkeit, online Anzeige zu erstatten. Fast zwei Millionen Leser fand der Beitrag. Das zeigt: Die Menschen wollen dem Hass nicht mehr ohnmächtig zusehen, sondern auch juristische Wege dagegen finden. Eine, die das erfolgreich getan hat, ist Sarah Buddeberg. Die sächsische Landtagsabgeordnete (Die Linke) stellte Anzeige gegen einen Hater, der sie und ihre Eltern im Mai 2016 auf Facebook beleidigt hatte. Buddeberg erinnert sich im Rückblick vor allem gerne an diesen „wehrhaften Augenblick“, als ihr bewusst wurde: „Man muss das nicht hinnehmen.“

Die Sache ging vor Gericht – und der Hater wurde zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt. Wegen der Beleidigung, und weil er auch noch seine Nummernschilder mit einer Reichsfahne beklebt hatte.

Sarah Buddeberg war erfolgreich, auch dank der Unterstützung ihres Fraktionsjuristen. Wer Hilfe sucht, wird sie aber auch woanders finden. Es gibt inzwischen Anwaltskanzleien, die jedem kostenlos helfen, der zivilrechtlich gegen strafbare Posts vorgehen will. Mut dazu macht unsere No-Hate-Speech-Kampagne – und dieses Video!