Rückblick: Internationaler Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität

Der 22. Juli ist europaweit Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität. Er wurde vom Europarat, bzw. dem von ihm initiierten No Hate Speech Movement initiiert, das es inzwischen in 44 Ländern gibt. Mit verschiedenen Aktionen gedenkt die internationale Bewegung gegen Hass im Netz an diesem Tag den physisch und psychisch von Hasskriminalität Betroffenen.

Warum der 22. Juli?

Der 22. Juli wurde als Aktionstag ausgewählt, weil an diesem Tag der Rechtsterrorist Anders Breivik bei Anschlägen in Oslo und auf der norwegischen Insel Utoya 77 Menschen, darunter vor allem Jugendliche tötete. Als Motiv gab er Rassenhass an. Der Aktionstag erinnert an die Opfer dieses Anschlags und alle Opfer und Betroffenen von Hasskriminalität und Hassrede. Er ruft aber auch dazu auf sich dagegen und für die Achtung der Würde aller Menschen – insbesondere von Angehörigen von Minderheiten – einzusetzen.

Gesicht zeigen gegen Hass

Wenn du dich auch für Respekt, Menschenwürde und Toleranz einsetzen möchtest, dann zeig dein Gesicht gegen Hass und für mehr Liebe im Netz, indem du unseren „No Hate“-Profilbildrahmen auf Facebook verwendest.

No Hate Speech = less hate crimes

Um diesem Hass, der sich im Internet insbesondere in Form von Hasskommentaren äußert, entgegen zu treten, haben die nationalen No Hate Speech Movements in Europa, Kanada und Mexiko am 22. Juli 2017 mit zahlreichen Aktionen auf die Themen Hasskriminalität und Hassrede aufmerksam gemacht. Unter dem Motto „No Hate Speech = less hate crimes“ veröffentlichten sie unter dem #22reasonswhy fürchterliche Fälle von Hasskriminalität, um zum Engagement dagegen aufzurufen.

Zudem veröffentlichten sie eine Verpflichtungserklärung für Organisationen und Einzelpersonen sich gegen Hassrede und für die Achtung der Menschenrechte einzusetzen und den 22. Juli als Aktionstag dafür zu nutzen.

Gut gelaunt, gemeinsam oder gerichtlich gegen den Hass

Das No Hate Speech Movement Deutschland beteiligte sich nach seiner Gründung am 22. Juli 2016 zum zweiten Mal am europaweiten Aktionstag. Um die Betroffenen von Hassrede zu unterstützen, sowie ein öffentliches Bewusstsein für das Thema und den Umgang damit zu schaffen, hat das No Hate Speech Movement Deutschland am Aktionstag drei Videos mit prominenten Protagonisten veröffentlicht, die drei verschiedene Arten vorstellen mit Hate Speech umzugehen. Peter Wittkamp, twittert für die BVG-Kampagne „Weil wir dich lieben“ und reagiert mit Humor auf Hasskommentare. Margot Käßmann freute sich, als sie in einen Shitstorm geriet, über die Unterstützung der Facebookgruppe #ichbinhier, die sich gemeinsam gegen Hass und Hetze stellt. Die Linkenpolitikerin Sarah Buddeberg zeigte den Verfasser eines beleidigenden Kommentars auf ihrer Facebookseite erfolgreich an. Mit den Videos haben wir in der Woche rund um den Aktionstag fast 250 000 Menschen auf Facebook erreicht, fast 100 000 Nutzer*innen haben sie angeschaut. Ein deutliches Signal, dass Engagement gegen Hass im Netz wichtig ist.